Firmware-Update statt Lizenzgebühren: So reagiert AVM auf die Huawei-Klage
Im November 2023 entschied das Landgericht München I in erster Instanz zugunsten von Huawei in einem Rechtsstreit gegen AVM. Das Gericht gab Huawei Recht, dass AVM mit seinen FritzBox-Routern gegen Huaweis Patentrechte verstößt. Das Urteil bedeutete für AVM ein Verkaufsverbot für Wi-Fi-Geräte, die den Wi-Fi 6 oder 7 Standard verwenden.
AVM legte Berufung gegen das Urteil ein und veröffentlichte in der Zwischenzeit Firmware-Updates für seine FritzBox-Router. Diese Updates deaktivieren die Wi-Fi 6 und Wi-Fi 7-Funktionen der Router, sodass sie nicht mehr gegen Huaweis Patente verstoßen.
Die Updates wurden von AVM am 20. Dezember 2023 veröffentlicht. Sie sind für alle FritzBox-Router ab dem Modell 7590 verfügbar. Die Updates können über die FritzBox-Benutzeroberfläche heruntergeladen und installiert werden.
AVM begründet seine Entscheidung, die Wi-Fi 6 und Wi-Fi 7-Funktionen zu deaktivieren, damit, dass die Lizenzgebühren von Huawei für diese Funktionen zu hoch seien. AVM will seine Kunden nicht mit höheren Kosten belasten.
Huawei hat sich bisher nicht zu den Updates von AVM geäußert. Es ist möglich, dass Huawei gegen die Updates vorgehen wird.
Die Folgen des Rechtsstreits zwischen AVM und Huawei sind noch unklar. Es ist möglich, dass der Rechtsstreit in zweiter Instanz für AVM positiv ausgeht. In diesem Fall könnte AVM die Wi-Fi 6 und Wi-Fi 7-Funktionen seiner FritzBox-Router wieder aktivieren.
Sollte der Rechtsstreit für AVM negativ ausfallen, könnte AVM gezwungen sein, Huawei Lizenzgebühren für die Nutzung der Wi-Fi 6 und Wi-Fi 7-Technologie zu zahlen. In diesem Fall müsste AVM die Preise für seine FritzBox-Router erhöhen.