Jusprog-Webseite mit Malware infiziert - Jusprog analysiert: Jugendschutzfilter blockiert weiter erratisch
Am 17. Januar 2024 wurde bekannt, dass die Webseite von Jusprog, dem Hamburger Verein für Jugendschutz, mit Malware infiziert ist. Die Malware leitet Nutzer auf Scam-Seiten weiter. Jusprog hat den Fehler mittlerweile behoben.
Zudem wurde bekannt, dass der Jugendschutzfilter von Jusprog weiterhin viele Webseiten unberechtigterweise als jugendgefährdend einstuft. Die Sicherheitsexpertin Lilith Wittmann hat per API das vom Verein vergebene Mindestalter von deutschen Domains überprüft. Dabei stieß sie auf "viele absurde Einträge", darunter Aufklärungsseiten für Jugendliche oder KZ-Gedenkstätten.
Wittmann schreibt in einem Beitrag auf Medium, dass die Einstufung von Inhalten als jugendgefährdend eine "komplexe Aufgabe" sei. Dennoch sei es "unhaltbar, dass der Jugendschutzfilter von Jusprog so viele offensichtlich unproblematische Webseiten blockiert".
Jusprog hat auf Anfrage mitgeteilt, dass man sich der Problematik bewusst sei und an einer Lösung arbeite. Man habe bereits weitere Firewalls installiert und die Scripte genauer überprüft.
Die beiden Vorfälle werfen ein schlechtes Licht auf Jusprog, das die einzige in Deutschland anerkannte Jugendschutzsoftware ist. Die Software wird von vielen Schulen und Unternehmen eingesetzt, um den Zugang zu jugendgefährdenden Inhalten zu blockieren.
Die Vorfälle könnten dazu führen, dass Jusprog in der öffentlichen Wahrnehmung an Glaubwürdigkeit verliert. Eltern und Schulen könnten sich fragen, ob die Software wirklich zuverlässig ist.
Jusprog muss sich dringend um eine Lösung der Probleme kümmern. Andernfalls könnte die Software ihre Zulassung verlieren.